1. Vertreter indigener Völker legen großen Wert auf die Unterscheidung zwischen ihrer Bezeichnung als nationalen Minderheiten, als Volksgruppen, oder als indigen. [26] Diese Gruppen werden zumeist als „isolierte Völker“ bezeichnet (uncontacted peoples). Bis auf wenige Ausnahmen entstammen alle indigenen Völker Kulturen, die ihr Wissen ursprünglich nur mündlich überlieferten und die in lokalen Gemeinschaften lebten, so dass sich viele eigenständige Religionen, Mythen und Weltanschauungen entwickeln konnten. Sie werden u.a. In den ländlichen Regionen Lateinamerikas ist besonders die indigene Bevölkerung weiterhin von chronischem Hunger und extremer Armut betroffen. Diese Verfassungsänderungen bedeuten eine Abwendung von den durch die Kolonialzeit beeinflussten Verfassungen und sollen besser an die Gegebenheiten der einzelnen Staaten angepasst werden (ebd., 2009, S.11). 1. Seit 2006 regiert der erste indigene Präsident der Landesgeschichte in Bolivien (Oettler, 2008, S. 53). In Kanada, den USA und mehreren südamerikanischen Ländern gibt es seit vielen Jahrzehnten Indianerreservate sehr unterschiedlicher Größe und mit ganz verschiedenen Rechten für die dort wohnenden Ethnien. Andere leben verstreut als überlebende Nachfahren von indigenen Völkern, die im letzten Jahrhundert … Erfahrung von Diskriminierung Definition nach: MARTINEZ COBO, José 1986 (UN-Sonderberichterstatter) Unter den Begriff indigene Völker oder Stammesgesell- Indigene Völker und ihre Rechte genießen große globale Aufmerksamkeit in den Forschungsbereichen der Sozial- und Rechtswissenschaften. - Paragraph 18: Urvölker haben das Recht, über selbst gewählte Repräsentanten an Entscheidungen mitzuarbeiten, die auch sie angehen (...). Indigene in Kolumbien: Angst vor der Doppelkatastrophe. In der Diskussion besteht eine langjährige Debatte, ob bzw. In Afrika und Ozeanien gerieten die Stammesreligion besonders ab dem 18. Eine viel zitierte Definition stammt von dem UN-Sonderberichterstatter José Martínez-Cobo, der in seiner Untersuchung über die Diskriminierung indigener Völker vier wesentliche Kriterien nannte: 1. Dezember 2019 Redaktion avhumboldt.de (TK) 0 Kommentare Chica, Ibis, Indigene Bevölkerung Lateinamerikas, Orinoco, Wilhelm von Humboldt CHICA-FARBE Mit dem Chica, das Alexander von Humboldt von seiner Forschungsreise aus Lateinamerika mit nach Hause brachte, verhielt es sich anders als zunächst vermutet. Dies kann insbesondere deshalb geschehen, weil die indigene Bevölkerung unzureichend geschützt wird. Etwa 45 Millionen Personen werden zu dieser Gruppe gezählt, womit sie circa 8,3 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Häufig wird dabei kritisiert, dass die westliche Welt ihre Kulturen als primitiv oder unterentwickelt betrachten würde, obwohl sie in der Regel auf eine Jahrtausende währende erfolgreiche Lebensstrategie zurückblicken könnten. - Paragraph 2: Urvölker und Ureinwohner sind frei und allen anderen Völkern und Menschen gleichgestellt. „Ureinwohner“ und „Urbevölkerung“ bezeichnen eine Gruppe, für die Punkt 1 der UN-Arbeitsgruppe über Indigene Bevölkerungen zutrifft: „Zeitliche Priorität in Bezug auf die Nutzung oder Besiedlung eines bestimmten Territoriums: Relativ gesehen die ‚ersten‘ Bewohner eines Gebiets.“ In Europa wären als solches vielleicht die Samen oder die Basken zu bezeichnen (aber auch das ist unklar), anthropologisch korrekt müsste der Ausdruck auf die Neandertaler anzuwenden sein. plausibel. Die indigene Bevölkerung hat Zugang zu qualifizierter Hochschulbildung, die indigenes Wissen und Gendergerechtigkeit einschließt. Einer Studie aus dem Jahr 2012 zufolge lebten damals schätzungsweise 175 Millionen Angehörige indigener und isoliert lebender Völker auf der Erde;[2] allein auf der pazifischen Insel Neuguinea werden 832 indigene Völker mit jeweils eigener Sprache gezählt.[3]. Diese Völker haben oft eine besonders enge Bindung an die Region und die Natur, in der sie leben. Der Grad der Isolation ist unterschiedlich, einige der Gruppen unterhalten Kontakte zu benachbarten Gruppen oder erlauben Verwaltungsbeamten oder Forschern gelegentlichen Zutritt. Um die Weltöffentlichkeit auf die Probleme der indigenen Völker aufmerksam zu machen, widmeten ihnen die Vereinten Nationen erstmals 1993 ein Internationales Jahr. Wichtige Staaten mit großem Anteil indigener Bevölkerung wie Kanada, die USA und Australien haben das Übereinkommen bis heute nicht anerkannt, ebenso wenig Deutschland (ILO, 2012). (Bley/König 2005: 762) Dabei ist ungewiss, wieviele Menschen die Reise über den Atlantik von Afrika aus antraten und unterwegs aufgrund v… Dieser Artikel ist als Audiodatei verfügbar: Zeitliche Priorität in Bezug auf die Nutzung oder Besiedlung eines bestimmten. Identifikation als eigene Gruppe 4. Umweltaktivismus in Lateinamerika Sie soll jedoch als Mess- und Beurteilungsgrundlage für das Handeln oder Unterlassen von Staaten bezüglich indigener Völker gelten (Amnesty International, o.J.). Hungern indigene Völker, kommen Staaten ihren Pflichten nicht nach, denn sie müssen das Recht auf Nahrung Indigener respektieren, Geschichte und Entwicklung der indigenen Bevölkerung Lateinamerikas Es geht im Wesentlichen darum, das Verhältnis zwischen den Spaniern bzw. 169 der Internationalen Arbeitsorganisation[35] zu den Hauptforderungen. aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa Die zweite „Generation“ beinhaltet wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte wie das Recht auf soziale Sicherheit, das Recht auf Nahrung oder das Recht auf Bildung und Ausbildung. [23] Die Erkenntnis, dass traditionelle indigene Lebens- und Wirtschaftsweisen ein integraler Bestandteil ursprünglicher Naturlandschaften sind, wäre für die betroffenen Völker ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung. Auf dem Subkontinent ist die Frage, wie indigene Völker behandelt werden, politisch langfristig virulent. Seit fast zwei Wochen brennt die nahe gelegene Sierra. Parlamentarische Erfolge und Rückschläge 6.2. Da manche indigene Völker häufig in ressourcenreichen Regionen leben, fürchten zahlreiche Staaten im Falle einer Anerkennung dieses Rechts, die Kontrolle über diese Bodenschätze zu verlieren. Als Vorbild sei z. Jahrhunderts wieder Eigentümer großer Landgebiete, die zum Teil als Indigenous Protected Area zum Schutz der Natur und der Ureinwohner ausgewiesen werden. Die heutige Realität der weitaus meisten indigenen Gruppen in Lateinamerika ist jedoch durch mehr oder weniger große Integration Eine einheitliche Definition des Begriffs „indigene Völker“ gibt es nicht. Für alle ethnischen Religionen gilt, dass sie weder heilige Schriften noch Religionsstifter kennen und nicht missionieren. Darüber hinaus besteht in ganz Lateinamerika Uneinigkeit darüber, wie beim Abbau von Bodenschätzen in indigenen Gebieten mit den Völkern umgegangen werden sollte. doppelt so stark verbreitet wie beim Rest der Bevölkerung. Weltweit haben sich mehr als hundert indigene Gruppen dafür entschieden, von der Außenwelt isoliert zu leben – meist nicht freiwillig, sondern aufgrund katastrophaler Erfahrungen. Einige UN-Institutionen vermeiden diese Problematik gezielt, so hieß die zuständige UNO-Arbeitsgruppe Working Group on Indigenous Populations (UN-Arbeitsgruppe über Indigene Bevölkerungen (UNWGIP)), das 2008 neu eingerichtetes UN-Gremium in New York heißt Permanent Forum on Indigenous Issues (Ständiges Forum über indigene Angelegenheiten). 3.2. Wissenswertes über Indigene in Lateinamerika: Es gibt über 400 ethnische Gruppen und Völker und 917 gesprochene indigene Sprachen in Lateinamerika. Die kollektiven Rechte der Völker bilden die dritte Generation der Menschenrechte und sind noch kaum konkretisiert (Vereinte Nationen, 1948, S. als „plurinationale Staaten“ (Schilling-Vacaflor, 2010, S. Damit sind weitreichende und spezifische Rechte verbunden, zuallererst das Recht auf Selbstbestimmung (Selbstbestimmungsrecht der Völker), was die freie Verfügung über Land und Ressourcen einschließt. [4] Der folgende Wortlaut weicht leicht von der Definition Cobos ab und orientiert sich an der weiter präzisierten Fassung aus dem Jahre 1996 von Erica-Irene Daes, der langjährigen Vorsitzenden der UN-Arbeitsgruppe über Indigene Bevölkerungen:[5], Diese vier Kriterien müssen nicht immer in gleicher Weise zutreffen, sie werden als Arbeitsdefinition verstanden, welche die Mehrzahl der Fälle angemessen beschreibt. Honduras: Sonderzone gibt privaten Investoren Hoheitsrechte – indigene Bevölkerung wird enteignet 9 Jan. 2021 21:42 Uhr In Honduras entsteht eine der weltweit ersten Sonderzonen, in denen Privatunternehmen Rechtshoheit und Gewaltmonopol haben. Erstbewohner eines Gebietes 2. Eine Google-Suche nach „Naturvölker“ und „Naturvolk“ ergab am 7. Zur Beantwortung dieser Forschungsfrage werden im Folgenden die ILOKonvention 169 von 1989 und die UN-Deklaration von 2007 vorgestellt und erläutert. Die Verfassung Ecuadors, 4. Man schätzt, dass etwa 80 solcher Völker im Amazonasgebiet zuhause sind. Auch die Einrichtung von Großschutzgebieten zur Erhaltung der Natur verläuft nicht immer konfliktfrei für die Ureinwohner. Wer als indigen bezeichnet wird, beruht eher auf einer subjektiven Einschätzung, weshalb sich eine einheitliche Zuschreibung indigener Rechte als schwierig gestaltet. (Hrsg. Die "Ringvorlesung Lateinamerika" bietet Vorträge zu lateinamerikanischen Themen aus den einzelnen Fachbereichen, die an den Studiengängen BA Regionalstudien und Dipl. In allen diesen Publikationen geht es nicht um eine romantisch verklärte Rückkehr zum Leben in der Natur, sondern vielmehr um die Aufnahme bewährter Elemente oder traditioneller, oftmals nachhaltig orientierter Werte ihrer Kulturen in die moderne Lebensweise. Jahrhundert unter Druck; zuletzt die australischen Aborigines ab Mitte des 19. In Lateinamerika erschienen zuerst die spanischen und portugiesischen Eroberer, die ihre gewalttätige Herrschaftsübernahme offiziell als „göttlichen Auftrag“ legitimierten. Die Bezeichnung „autochthone Völker“ (von altgriechisch autós „selbst“, und chthōn „Erde“: „einheimisch, eingeboren, alteingesessen“) ist ein Synonym für indigene Völker, das vor allem im Französischen häufig verwendet wird (peuples autochtones). Zur Situation der indigenen Bevölkerung in Lateinamerika Hochschule Europa-Universität Flensburg (ehem. 1ff.). Naturvolk ist jedoch heute eine unscharfe Sammelbezeichnung für kleine Völker oder lokale Bevölkerungsgruppen, die weitgehend unberührt von der technischen Zivilisation auf überlieferte Weise in dünn besiedelten Wildnisgebieten leben. Sie hat auch im 21. Indigene (von indigena eingeboren) oder autochthone Völker (ursprüngliche) sind im Sinne der Definition der UN-Arbeitsgruppe über Indigene Bevölkerungen von 1982 (zumeist an den Rand der Gesellschaft gedrängte) Bevölkerungsgruppen, die sich als Nachkommen der Bewohner eines bestimmten räumlichen Gebietes betrachten, die bereits vor der Eroberung, Kolonisierung oder Staatsgründung durch Fremde dort lebten… Es gibt über 400 ethnische Gruppen und Völker und 917 gesprochene indigene Sprachen, ein Zeichen der großen kulturellen Vielfalt. 1994 wurde überdies der 9. Jahrhundert katholische Missionare. 3.1. Dabei ziehen die Aktivitäten transnationaler Konzerne oftmals Militarisierung, Gewalt und bewaffnete Konflikte nach sich, so etwa auf der zu Papua-Neuguinea gehörenden Insel Bougainville, bei der ein Bürgerkrieg wegen einer Kupfermine des Konzerns Rio Tinto Group etwa 10.000 Menschen das Leben kostete.[21]. Zentrale Forderung der meisten Organisationen indigener Völker ist die verbindliche und uneingeschränkte Anerkennung ihrer Menschenrechte, beginnend mit dem Recht auf Selbstbestimmung, wie es in den ersten Artikeln der Internationalen Pakte über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte sowie über bürgerliche und politische Rechte, also der beiden wichtigsten völkerrechtlich verbindlichen Menschenrechtsdokumente ausdrücklich anerkannt wird.